Chorgemeinschaft MGV 1859 Saarlouis-Lisdorf e.V.
    


Einen Namen hat sich der Chor noch nicht gegeben, die Damen haben erst einmal ganz pragmatisch mit dem Singen angefangen.


Es ist eine absolute Erfolgs„geschichte“, nicht einmal vier Monate sind seit der ersten Probe  vergangen und schon singen mehr als 25 Sängerinnen — und von Woche zu Woche erhöht sich die Zahl.  
Mit Natalya Chepelyuk als Chorleiterin (die auch seit neun Jahren den HardChor leitet) wollen sich die Damen musikalisch im Genre Rock, Pop und Schlager betätigen und niemand zweifelt am guten Gelingen.



Dazu hier der Artikel aus der Saarbrücker Zeitung vom 31.1.23:

Die Liebe zum Singen verbindet sie
Während manche Chöre aussterben oder zumindest auf der Suche nach Nachwuchs sind, hat sich in Lisdorf ein neuer Frauenchor gegründet.
Von Alexandra Broeren

LISDORF    Singen macht Spaß - und es verbindet. Die meisten der Damen, die sich im katholischen Gemeindehaus in Lisdorf zur Probe des neuen Lisdorfer Frauenchores eingefunden haben, kennen sich noch nicht so richtig. Man merkt es ihnen aber nicht an, denn die Liebe zum Singen verbindet sie. Und auch die beiden Neuankömmlinge, die zur Probe gekommen sind, sind innerhalb kurzer Zeit in die Gruppe integriert.
Einige kommen aus dem Ort, andere aus anderen Saarlouiser Stadtteilen. Einige von ihnen haben Chorerfahrung, andere dagegen haben noch nie in einem Chor gesungen. Das Argument: „Ich kann nicht singen" zählt übrigens nicht. „Jeder kann in einem Chor singen" ist die einhellige Meinung die auch Chorleiterin Natalya Chepelyuk unterstützt.
Zehn Sängerinnen sind bei unserem Besuch bereits zur Probe gekommen. Ein tolles Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Initiatoren des neuen Chores, nämlich die Macher des Männerchores 1859 Saarlouis-Lisdorf, erst seit wenigen Tagen Werbung für ihn machen.
Frage an Andreas Klein, der gemeinsam mit Jörg Krier, Udo Simon und Klaus Hild dem neuen Chor auf die Beine hilft: Schwimmt die Chorgemeinschaft Lisdorf nicht gegen den Strom, wenn sie in einer Zeit, in der andere Chöre sterben, einen neuen Chor gründet?
„Die Idee eines Frauenchores steht bei uns schon seit einigen Jahren im Raum, denn wir sehen den Bedarf. Und jetzt wo Corona vorbei ist, ist die Idee wieder auferstanden." Es gehe auch darum, den jungen Frauen, die aus Altersgründen bei den Jugendlichen, dem Lisdorfer Jugendchor, aussteigen eine Gelegenheit zu bieten, im Ort weitersingen zu können, erklärt Klaus Hild. Denn bislang hatten sich die jungen Chorsängerinnen anderen Chören aus der Umgebung angeschlossen, während die jungen Männer nahtlos vom HardChor oder vom klassischen Männerchor aufgenommen wurden. Und man will anderen Chören mit der erfolgreichen Gründung eines Frauenchores auch ein Beispiel geben.
Seit November sind die Lisdorfer deshalb aktiv auf der Suche. Zunächst nach einer Chorleiterin. Die fand sich relativ schnell in Natalya Chepelyuk, die den Lisdorfer HardChor leitet. Danach nach einem Raum für die Chorproben, da das Stammlokal der Lisdorfer Chorgemeinschaft leider vor Kurzem geschlossen hat. Jetzt ist man auf der Suche nach Mitstreiterinnen.
Das Repertoire des neuen Chores soll modern und schwungvoll sein, mit Pop-, Rock-und Schlagertiteln. Letztendlich werden aber die Sängerinnen selbst über das Repertoire entscheiden. Auch über den Namen des Chores sollen die Sängerinnen selbst ent-scheiden. Denn einen Namen hat der Frauenchor Lisdorf bislang noch nicht.
Bei der Lisdorfer Chorgemeinschaft ist man es im Übrigen gewohnt, erfolgreich neue Wege zu gehen. Schließlich waren die Unkenrufe, als sich im Jahr 2013 der HardChor gründete nicht zu überhören. Heute singen 25 Sänger im HardChor und begeistern die Zuhörer bei ihren Konzerten.
Aber, das betonen Klaus Hild und Andreas Klein: „Bei allem Neuen, das in unserer Chorgemeinschaft passiert, werden wir die Tradition eines im Jahr 1859 gegründeten Chores nicht vergessen und weiterführen. Der klassische Männerchor wird in Lisdorf weiter bestehen." Dieser Herausforderung wollen sie sich stellen.
Die Corona-Pandemie hat der Chor jedenfalls heil überstanden. Denn kein einziger Mitstreiter ist aufgrund der Einschränkungen abgesprungen.
Wer also Spaß am gemeinschaftlichen Singen hat, ist beim neuen Lisdorfer Frauenchor herzlich willkommen und sollte einfach zur Probe kommen. Die ist an jedem Montagabend von 18.30 bis 20 Uhr im Pfarrheim neben der Lisdorfer Kirche.

Soweit die SZ


Hier der von Karl Schneider, Schriftführer des MGV, verfasste Text zur Veröffentlichung im Lisdorfer Heimatblatt Nr 36:  

Chorgemeinschaft Lisdorf gründet neuen Frauenchor

Wie viele andere Chöre mit langer Tradition sorgt sich auch die Chorgemeinschaft MGV 1859 Saarlouis-Lisdorf schon seit Jahren um ihr Bestehen. Denn es ist nicht zu übersehen, dass in der heutigen Zeit der modernen Freizeitgestaltung das althergebrachte Chorwesen aus der Ära von Franz Schubert und Friedrich Silcher immer mehr an Boden verliert. Trotz vielfältiger Werbemaßnahmen um Nachwuchs ist, vor allem bei den Männerchören, kaum noch ein Fortschritt zu erzielen. Um nicht dem Prozess des natürlichen Aussterbens hilflos ausgeliefert zu sein, hat die Chorgemeinschaft Lisdorf daher bereits vor zehn Jahren als zweiten Männerchor den HardChor gegründet, der mit zeitgemäßer Literatur aus beliebten Schlagern und Hits der Rock- und Popgeschichte tatsächlich den richtigen Nerv getroffen zu haben scheint. Junge und jung gebliebene Sangesfreunde aus Lisdorf, anderen Stadtteilen und Umlandgemeinden schlossen sich dem neuen Chor an, auch einige erfahrene Sänger vom traditionellen Männerchor, sodass der HardChor 2018, fünf Jahre nach seiner Gründung, bei seinem ersten eigenen Konzert mit fast 30 Mann eine grandiose Bühnenshow abliefern konnte.
Corona traf dann das gesellschaftliche Leben wie ein Nackenschlag. Die Chöre schrumpften noch weiter, manche verschwanden sogar endgültig von der Bühne. Auch unsere beiden Männerchöre sind seitdem personell deutlich geschwächt. Nach der Pandemie verwirklichten dann einige unermüdliche Streiter für unseren MGV eine Idee, die sie schon seit Jahren umtrieb: die Gründung eines Frauenchores innerhalb der Chorgemeinschaft Lisdorf, also ein völlig neues Kapitel in der über 160-jährigen Vereinsgeschichte. Die langjährige Leiterin des HardChores Natalya Chepelyuk erklärte sich spontan bereit, das Experiment mitzutragen und auch dieses neue Ensemble zu dirigieren. Ein wenig Mund-zu-Mund-Propaganda genügte, und schon fand sich im Spätherbst 2022 zunächst eine Handvoll sangesfreudiger Damen ein, um den Lisdorfer Chorgesang neu zu beleben. Von Woche zu Woche kamen weitere Sängerinnen hinzu, die Interesse an der Sache zeigten. Eine Fotoreportage in der Saarbrücker Zeitung Ende Januar 2023 beschleunigte dann die Motivation derart, dass im Lisdorfer Michaelssaal, der seit der Schließung des bisherigen Vereinslokals „Gasthaus Schulden“ der Chorgemeinschaft als neuer Übungsraum zur Verfügung steht, Anfang März bereits über 30 begeisterte Sängerinnen den neuen Chorgesang erprobten. Die Vereinsführung ist darüber sehr erfreut und plant gar schon ein erstes Konzert gemeinsam mit den Männerchören im Herbst 2023 zum zehnjährigen Bestehen des HardChores. Weitere sangesfreudige Damen, die Spaß an moderner Chorliteratur mit schwungvollen Rock-, Pop-, Musical- und Schlagertiteln haben, sind also sehr erwünscht und herzlich willkommen, und die Chorgemeinschaft appelliert auch an ihre früheren Sänger, die pandemiebedingten Zweifel nun wieder abzustreifen und den Weg zurück zum Chorgesang zu finden!

Die Chorproben des neuen Frauenchores finden montags von 18.30 bis 20 Uhr im Michaelssaal (neben der Lisdorfer Kirche) statt. Bei Interesse einfach vorbeikommen oder gerne melden unter Tel. 01776853137 (Andreas Klein) bzw. 01736496070 (Jörg Krier).